Dienstag, 21. Juni 2016

Classic Confessions #03

Und damit geht es in die nächste Runde. Momentan komme ich kaum zum Schreiben oder andere Dinge zu machen... Arbeit. :')


Bevorzugt ihr bei Klassikern die Originalsprache oder eine Übersetzung?

Leider Gottes bin ich nicht so fit in Fremdsprachen, als dass ich Klassiker in den entsprechenden Originalsprachen lesen kann. Zumindest, wenn es sich um jene wie Shakespeare's Werke handelt... Altenglisch ist nichts, was mir liegt. (Wobei ich es an sich sehr mag...)

Literatur ab dem (meist) 19. Jahrhundert hingegen ist für mich durchaus interessant. Jane Austen, Sir Arthur Conan Doyle, Charles Dickens... das sind alles Autoren, die ich gerne gelesen habe oder noch lesen möchte. Bei bestimmten Werken ist die deutsche Übersetzung auch einfach nicht ansprechend. Dies liegt für mich nicht an der Übersetzung selbst, sondern viel mehr daran, dass mit dem Einsetzen der anderen Sprache eben auch die Atmosphäre des Originals abhanden kommt.

Spannend sind Kinderbücher... glaubt mal nicht, dass diese unbedingt leicht verständlich sind.
Ich weiß noch, dass ich damals bei Alice im Wunderland ziemlich oft gestockt habe.
Oder Peter Pan. Oh je. Ich glaube, ich weiß, was ich wieder mal hervorholen muss...

Freitag, 17. Juni 2016

Classic Confessions #02

Da hänge ich doch glatt schon wieder hinterher!
Aber momentan lese und schreibe ich dafür im Marathon - sowohl als auf Arbeit als auch zu Hause.
(Leider ist ersteres nichts Unterhaltsames, wenn doch auch spannend ;D)

Somit geht es in eine zweite Runde der Classic Confessions.




Habt ihr alle Klassiker, die ihr in der Schule lesen solltet auch gelesen
und welche habt ihr gelesen?

Ich hatte eine sehr klassische Deutschlehrerin in der Oberstufe, die entsprechend auch sehr klassische Werke zu lesen aufgab: Gottfried Keller, Theodor Fontane, Friedrich Schiller, ... und in die Moderne dann Bertolt Brecht, Hermann Hesse, Max Frisch, ... Es gab noch einige weitere, an die ich mich nicht mehr erinnern kann.
Generell habe ich sie aber alle gelesen. Bei manchen auch sehr durchgequält, aber ich habe sie gelesen. Wären nicht die Klausuren dazu gewesen, hätte es noch mehr Spaß bereitet, weil ich immer sehr gespannt war, was wir als nächstes zu lesen bekämen. Ich habe ich da sozusagen mitziehen lassen und kann behaupten, dass ich vor allem eben dank meiner Deutschlehrerin das Interesse an klassische Literatur beibehalten habe. (Nur habe ich nicht immer alles verstanden... z.B. ... König Ödipus - im Detail.)

Eine kleine Liste: Kleider machen Leute, Der Schimmelreiter, Macbeth, König Ödipus, Galileo Galilei, Emilia Galotti, Fräulein Else, Andorra, Auszüge aus Kabale und Liebe, Woyzeck, Auszug aus Faust I, Maria Magdalena, Auszüge aus Leonce und Lena, Unterm Rad, Die Leiden des jungen Werther... oh je, ich kriege doch nicht mehr alle zusammen! An dieser Stelle möchte ich aber auch noch die Dichter erwähnen: Möricke und Eichendorff waren immer wieder gern gesehene Gäste.

Rezension: Love Letters to The Dead

Erinnert ihr euch an die Welle, die John Greens The Fault in our Stars / Das Schicksal ist ein mieser Verräter ausgelöst hat? Zum einen kamen natürlich noch weitere seiner Bücher hier nach Deutschland, z.B. Looking for Alaska / eine wie Alaska, zum anderen gab es eine Menge weiterer Romane für Jugendliche, die mit einem Mal alle eins zu behandeln wussten: Das Leben.
Ich hielt Love Letters to the Dead somit schon einmal in den Händen - vor einem Jahr.
Ich habe es wieder weggelegt, weil ich mir unsicher war, ob ich es kaufen sollte.
Gerade weil es so viele Romane gab, wurde mir die Auswahl schwer gemacht...
Dann kam das Buchwichteln: Als ich meine Briefsendung öffnete... tja, welches Buchcover guckte mich da an?




Laurel, im ersten Jahr an der Highschool und zudem noch an einer fernab ihrer eigentlichen Wohngegend, erhält von ihrer Englischlehrerin zu Beginn des Schuljahres die Aufgabe, einen Brief an eine tote Person zu schreiben.
Sie schreibt an Kurt Cobain, den verstorbenen Sänger der Band Nirvana - zu jung gestorben.
So wie ihre Schwester May. Aber nicht nur deswegen wählt sie ausgerechnet Kurt Cobain aus, sondern auch, weil May Anhänger seinerseits war und auch Laurel mit der Musik Nirvanas angesteckt hat. Doch als sie fertig ist, gibt sie diesen Brief nicht ab, sondern schreibt noch eine ganze Reihe an andere verstorbene Persönlichkeiten: Judy Garland, Jim Morrison, Amy Winehouse, ...

Laurels Briefe erzählen fortgehend eine Geschichte - ihre Geschichte. Ihre Highscholerfahrungen, der Beginn von neuen Freundschaften, die Unsicherheiten des Erwachsenwerdens, ihre erste Liebe, ... aber auch ihre Vergangenheit, die sie wieder einzuholen droht. Vor allem aber muss sie lernen, dass ihre Schwester May weniger perfekt war, als sie es in Erinnerung hatte.


Einschätzung

Love Letters to the Dead überraschte mich immer wieder aufs Neue. Die Geschichte selbst ist nicht neuerfunden: Ein Mädchen mit einer schattigen Vergangenheit, der Tod einer geliebten und nahestehenden Person, welchen sie nicht verarbeitet hat. Zerrüttete Familienverhältnisse mit einer frommen Verwandten, bei dem die Protagonistin zeitweilig lebt inklusive.
Dennoch fielen mir beim Lesen sogleich zwei Dinge auf:

Zum einen die Liebe, mit welcher der Roman geschrieben wurde. Die Autorin hätte es bei den Adressaten sein lassen können, aber innerhalb jener Briefe erhält man noch direkt einen Einblick in die Leben der jeweiligen Personen selbst. Die Auswahl ist durchmischt: Amy Winehouse, die den meisten ein Begriff sein dürfte. Kurt Cobain, die frühen Neunziger. Aber auch alte Berühmtheiten wie Janis Joplin oder Judy Garland finden Platz und werden gewiss beim ein oder anderen Leser ein Fragezeichen hinterlassen. Dank der kurzen Einleitungen und Bezugnahmen in den Briefen wird die Unwissenheit aber schnell geklärt.
Für einen Extralesegenuss empfehle ich also Youtube einzuschalten und die passende Musik laufen zu lassen, sofern man sie noch nicht im Ohr hat.
Zum anderen wird schnell klar, dass ein jeder sein Päckchen zu tragen hat - abseits von Laurel selbst.
Hannah, deren Bruder ihr gegenüber gewalttätig wird.
Natalie, welche ihre Gefühle gegenüber ihrer Freundin sich in Klaren werden muss und leidet, als diese sich nicht ebenso dazu bekennen kann.
Sky, welcher mit seiner psychisch erkrankten Mutter allein gelassen ist.
Laurels Eltern, die jeder auf seine Art und Weise mit dem Tod ihrer Ältesten umgehen, aber sich immer mehr voneinander entfernen...
Beides lässt einen neugierig werden, wie es wohl weitergeht, wie Laurel ihr Leben meistert und was noch alles auf sie wartet. Obwohl der rote Faden sich offensichtlich durchs Bild zieht, lässt sich dennoch nicht erahnen, ob wir ein Happy oder ein Bad Ending zu erwarten haben.

Dellaira schafft es, Laurel eine Entwicklung als Charakter zu geben, die ich selten gesehen habe. Eine nachvollziehbare Entwicklung. Sie muss immer wieder einstecken und bis der Groschen fällt, braucht es eine ganze Zeit. Erst als ihre Beziehung in die Brüche geht und sie damit konfrontiert wird, dass sie zwar erwartet, dass man ihr beiseite steht, sie aber auch nichts offen legt und sie somit ihre große Liebe zu verlieren droht, wacht Laurel langsam auf. Dass sie auf einer Party schließlich beinahe auch noch von einem der Anwesenden zum Sex gezwungen wird, was eine weitere unangenehme Episode ihres Gedächtnisses aufkommen lässt, lässt sie sich ändern. Dies alles geschieht nach und nach, selbst das Ende ist dem hingehend nicht abrupt und rasant. Dass das Buch somit eine Happy End Wendung nimmt, hinterlässt einen leicht faden Beigeschmack - man möchte es nicht enden lassen.

Was mich hingegen sehr erschreckte, ist der nahezu hemmungslose Umgang mit Alkohol, Drogen, Sex und Lügen. Die jugendlichen Charaktere sind allesamt 15-19 Jahre. Es wird von Episoden berichtet, in denen Laurel Ladendiebstahl beginnt, Alkoholorgien bei den Mädchen zu Hause oder aber auch das selbstverständliche Schwänzen des Unterrichts und das Grasrauchen im Anschluss.
Dass dies teils deswegen geschieht, um zu zeigen, wie kaputt manche der Charaktere sind, ist verständlich und annehmbar. Inwiefern es allerdings sein muss, dass Laurel von einem Fremden Pillen annimmt und diese auch noch schluckt, obwohl sie genau weiß, dass es keine harmlosen Koffeintabletten sind, lässt sich anzweifeln. Es passte nicht zu der Situation.
Und auch die regelmäßigen Griffe zur Flasche, teils sogar alleine und nicht im Zusammensein mit anderen, lässt sich für mich nicht erklären - sie hat es nicht vorgelebt bekommen und es wird auch nicht näher darauf eingegangen, ob der Alkoholzuschuss eine wesentliche Besserung zum Gemütszustand beitrug oder nicht. In dieser Hinsicht hätte ich mir eine etwas kritischere Sichtweise gewünscht.

Alles in allem möchte ich aber dieses Buch dennoch denjenigen ans Herz legen, die moderne Jugendliteratur lesen und Musik lieben. Die Autorin schafft es, Atmosphären zu kreieren, die mitfühlen lassen. Man spürt die Schwere und die Schatten, die Laurel begleiten und merkt ebenso, wann sie sich langsam zu lichten beginnen. Dies ist definitiv nicht in jedem Buch der Fall und deswegen eindeutig Daumen hoch.



Love Letters to the Dead.
Ava Dellaira
Hot Key Books, 2014, 327 Seiten
ISBN: 978-1-4714-0288-3 

Sonntag, 12. Juni 2016

Classic Confessions #01

Kennt ihr das auch? Im Sommer, wenn es so warm wird, habe ich wenig Lust zu lesen und ich weniger Lust zu lesen und überfliege lieber ein paar mir bisher unbekannte Blogs im Internet.
Dieses Mal bin ich auf "Lauter&Leise" gestoßen, welche eine neue Blogaktion ins Leben rief.



Was ist für dich ein Klassiker?


Ein Klassiker macht sich für mich in genau zwei Bereiche bemerkbar - wirklich klassische Literatur und dann die Klassiker der Modernen.

Erstere Kategorie sind für mich jene Werke von Goethe, Schiller, Shakespeare, Brecht, etc., welche ein gewissenes Ansehen über die Zeit gewannen und zudem auch zu typischer Schulliteratur gehören, von denen man zumindest einmal gehört haben sollte, wenn man sie schon nicht selbst las.

Zweite Kategorie sind für mich solche Bücher wie Herr der Ringe, Harry Potter, Haruki Murakamis Romane, ... Geschichten unserer modernen Zeit, die für Furore sorgten.

Was macht ein Klassiker nun aber für mich aus?

Er muss mir im Gedächtnis bleiben. Ich muss nach Lesen des jeweiligen Buches auch nach Jahren noch sagen können, dass es mich bewegt hat, dass es so umfassend ist, dass ich noch in zwanzig Jahren ein weiteres Mal lesen würde.
Wenn das jeweilige Werk meinen ganz Geschmack so gut trifft, dass ich es nicht nur einmal, sondern immer wieder lesen möchte, ist es für mich ein persönlicher Klassiker.

Das sind jetzt im Klartext welche Bücher?

Tsugomi (Yoshimoto Banana)
Der Himmel ist weiß, die Erde ist blau (Kawakami Hiromi)
Harry Potter (J.K. Rowling)
Tagebuch (Anne Frank)
Die Frau des Zeitreisenden (Audrey Niffeger)
Nesthäkchen (Else Ury)
Trixi (M. Haller)
Erich Kästner
Fräulein Else (Arthur Schnitzler)
Georg Büchner
Bertolt Brecht
Andorra (Max Frisch)
Theodor Fontane
Goethe
...

Wie ihr also seht: kunterbunt.